Der Markt Grassau, mit seinen fast 7.000 Einwohnern, ist eine
moderne und auch im umweltpolitischen Sinne fortschrittliche Gemeinde mit einer
sehr guten Infrastruktur. Sie liegt im östlichen Voralpengebiet an der Ache,
einem Gebirgsfluss, der von Tirol durch das gleichnamige Tal fließt und in den
etwas weiter nördlich gelegenen Chiemsee mündet. Aufgrund der wirtschaftlichen
und kulturellen Bedeutung Grassaus wurde dem Ort im Jahr 1965 die
Bezeichnung ‘Markt‘ verliehen.
Die Gemeinde mit ihrem historischen Ortskern, der auf eine nahezu tausendjährige
Geschichte zurückblicken kann, befindet sich auf 540 m ü. M. zwischen den
Gipfeln der Hochplatte (1.587 m) und der dahinter liegenden Kampenwand ( 1 669
m) im Westen und des Hochgern (1.784 m) im Osten. Im Norden von Grassau
erstrecken sich auf 1.130 Hektar die Naturschutzgebiete Kendlmühlfilzen sowie
die Rottauer Filzen, die zu den größten Hochmooren Bayerns zählen.
Aufgrund seines gesundheitsfördernden Klimas trägt Grassau das Prädikat
Luftkurort. Mehr als 165.000 Übernachtungen pro Jahr sind ein Beleg dafür, dass
man nicht nur das Klima, sondern auch die Landschaft und diverse touristische
Angebote zu schätzen weiß.
Grassau kann sich mit Fug und Recht Kulturgemeinde nennen. Wer mit aufmerksamen
Augen durch den Ort geht, wird Bildhauerkunstwerke von Andreas Kuhnlein, Linda
Blümel oder Carsten Lewerentz entdecken. Auch lebte hier nicht nur der berühmte
Dirigent Wolfgang Sawallisch, sondern trat einige Male auch der weltbekannte
Dirigent Kent Nagano mit dem Bayrischen Staatsorchester auf. Im Kulturzentrum Hefter
werden übers Jahr verteilt Veranstaltungen aller Art (Kabaretts, Theater,
Konzert, Ausstellungen und andere Events) angeboten.
Aushängeschild der Gemeinde ist im Bereich Kunst die Musikschule, in der über
40 Musiklehrer rund 1.000 Schüler aus dem gesamten Achtental unterrichten.
Viele daraus entstandene Ensembles sind überregional bekannt, allen voran die
Grassauer Blechbläser, die sogar im Kaisersaal der Residenz München bei den
alljährlichen Neujahrsempfängen der Staatsregierung spielen.
Die gute musikalische Nachwuchsarbeit zeigt sich auch darin, dass etliche aus
der Musikschule hervorgegangene Schüler heute in namhaften großen Orchestern
spielen. Besonders begabte Schüler werden von der am Ort ansässigen
Wolfgang-Sawallisch-Stiftung unterstützt. In den Räumlichkeiten der Villa des
am 22. Februar 2013 verstorbenen Dirigenten, die von der in Grassau ansässigen
Stiftung verwaltet wird, werden die für den Literaturpreis nominierten Autoren
untergebracht.
Übrigens ist auch Stefan Dettl, Begründer der Brassband ‘LaBrassBanda‘, die
2013 mit dem Titel ‘Nackert‘ bei der deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest den
zweiten Platz erreichten, ein Grassauer.
Die Literatur hat mit dem ‘Literarischen Herbst‘ und den verschiedensten
Lesungen, die von der mehrfach ausgezeichneten Gemeindebücherei veranstaltet
werden, ein festes Standbein in Grassau. Diese Affinität und die Tatsache, dass
nicht wenige Schriftsteller in Grassau und dem Chiemgau beheimatet sind, war
der Nährboden, aus dem die Idee eines Literaturwettbewerbes wachsen konnte.
Auch im Bereich Sport hat sich die Gemeinde einen Namen gemacht. In Grassau
befindet sich nicht nur einer der schönsten deutschen 18-Loch-Golfplätze,
sondern ein moderner Sportpark, in dem viele Fußballbundesligisten, Nationalmannschaften
und internationale Fußballteams regelmäßig trainieren. Das ‘Golf Resort
Achental‘, gleich neben dem Sportpark gelegen, dient ihnen als Unterkunft.
Ungeachtet der modernen Ausrichtung und weltoffenen Einstellung der Grassauer wird auch die Traditionspflege hochgehalten. Neben den Trachtenvereinen, die das Brauchtum pflegen und schon mehrmals im Münchner Oktoberfestzug vertreten waren, finden jährlich zwei althergebrachte Märkte (Michaeli- und Georgimarkt) und ein Leonhardiritt statt.
Natürlich gibt es über Grassau noch viel mehr zu erfahren. Bitte nehmen Sie sich Zeit und klicken sie hier.